Internet, Social Media, Gaming

Einführung & Überblick

Die Mediennutzung hat sich in den letzten 10 Jahr drastisch verändert. Im Video “Medienwandel in der Schweiz” wird dies eindrücklich gezeigt. Die Kinder und Jugendlichen, die heute heranwachsen - die “Digital Natives” (die es so nicht gibt) - brauchen eine Bildung und Begleitung in die und in der digitalen Welt. Deshalb müssen wir Lehrpersonen mindestens über Grunlagenkenntnisse über die schöne, neue Medienwelt verfügen.

Folgend eine Zusammenstellung für einen ersten Überblick, was SHP wissen müssen.

Nach den obigen Inputs nehmen wir mit zwei Vertiefungen Social Media und Making genauer unter die Lupe.


Vertiefung I

Daten. Wenn wir von der Mediennutzung der Kinder und Jugendlichen sprechen wollen, brauchen wir Zahlen und Fakten. Die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) stellt in regelmässigen Abständen (im Zweijahresrhythmus) und in Zusammenarbeit mit Partnern (z.B. mit der Swisscom) Daten zusammen, interpretiert diese und publiziert die Berichte auf ihrer Webseite. Unten sind die verfügbaren Studien aufgelistet. Wir haben auch eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus Deutschland aufgeführt.

Stöbere die Studien durch und verschaffe dir einen Überblick. Welche Studie liefert welche Daten?

Medienwandel in der Schweiz (2018)

Tagesschau - Studien zu Mediennutzungsdauer

MEKIS - Medienkompetenz in der Sozialen Arbeit

Weiterführende Fragen (für den LNW nicht ausschlaggebend)

  • Mediennutzung: Chance oder Problem?

  • Nutzen die Kinder und Jugendlichen zu viel/oft digitale Medien? Überlege dir eine fundierte Antwort.

  • Andere Zeiten, ähnliche Befürchtungen: Der Medienkonsum ist schädlich. Inwiefern teilst du diese Auffassung? Inwiefern würdest du dieser Auffassung widersprechen?

ChatGPT und Inklusion

ChatGPT und Inklusion? Ja!

Lies diesen Text von Lea Schulz. 

 

Hier eine Zusammenfassung des Textes, die mit einer Applikation, welche auf OpenAI basiert, erstellt wurde: 

ChatGPT kann Lehrkräften helfen, Schüler:innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Lernstilen individuell zu unterstützen und Texte zu differenzieren.

Findest du ihn gelungen? 

Gefährdungsatlas: 43 Medienphänomene

In einer Gefährdungserhebung werden 43 Medienphänomene komprimiert dargestellt, welche mit einem Gefahrenpotenzial für eine unbeschwerte Teilhabe von Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum einhergehen können. 

🤔 Thinking Face Emoji on Apple iOS 9.1

1. Algorithmische Empfehlungssysteme von Online-Inhalten
2. Bewerbung und Verbreitung gesundheitsgefährdender Substanzen am Beispiel Legal-Highs
3. Cybergrooming
4. Cybermobbing (auch Cyberbullying)
5. Cybersex
6. Cyberstalking
7. Darstellungen von Kindern und Jugendlichen als Sexualobjekte
8. Digitale Spiele
9. Extremistische Inhalte
10. Exzessive Selbstdarstellung
11. Fake News
12. Fake-Profile bzw. Fake-Accounts
13. Fear of missing out
14. Gesundheitsgefährdende Challenges
15. Hate Speech
16. Identitätsdiebstahl / "gehackt werden"
17. Immersives Erleben durch Virtual Reality
18. Influencerinnen und Influencer
19. Internetsucht und exzessive Nutzung
20. Kettenbriefe
21. Kontakt- und Dating-Apps
22. Kostenfallen
23. Online-Pranger / Doxing
24. Online-Werbung und Werbeverstöße
25. Pornografie und Unsittlichkeit
26. Pro-Ana- / Pro-Mia- / Pro-ES-Inhalte
27. Profilausbildung und -auswertung
28. Propaganda und Populismus
29. Remix- und Sharing-Kultur (Urheberrechtsverletzungen)
30. Selbstverletzendes Verhalten
31. Self-Tracking
32. Sexting
33. Sharenting
34. Shitstorm
35. Simuliertes Online-Glücksspiel
36. Smart Speaker und vernetztes Spielzeug
37. Streaming / non-linearer Zugang zu Bewegtbildern und Audiodateien
38. Suizidforen
39. Tasteless-Angebote
40. Trolling
41. Überzeichnete Geschlechterrollen
42. Verschwörungserzählungen
43. Viren und Schadprogramme

 


Vertiefung II

Das World Wide Web öffnet die digitale Welt - buchstäblich. Alles was es in unserer analogen Welt gibt, findet im Digitalen ein Pendant. Das mag einfach und naheliegend klingen, transportiert in seiner Einfachheit jedoch die ganze Komplexität unseres menschlichen Schaffens bis in unsere Stuben und Schlafzimmer.

Bei allem Wichtigen, Aufkärerischen, Interessantem und Unterhaltsamen was wir im Web finden und nutzen können, wird eben nicht nur Schönes und Nützliches produziert und angeboten. Und das alles liegt nur einen Fingertip entfernt - jederzeit zugänglich auch für unsere Kinder und Jugendlichen.

Bevor Abwerreflexe aufwallen oder warnende Stimmen in den Wind geschlagen werden, weisen wir mit dem Benennen der Pol-Positionen auf die Vielfalt der digitalen Welt hin - weder ist das WWW nur positiv, noch ausschliesslich negativ, sondern eben ein überschäumender Bazar.

Wie also gehen wir mit der digitalen Welt um? Wir müssen Bescheid wissen. Und uns muss unsere Rolle als SHP klar sein. Als Teil der Schule dürfen wir nur im Rahmen der schulischen Möglichkeiten handeln. Das heisst, dass wir als (Heil-)Pädagog*innen pädagogisch, erzieherisch tätig sein können.

Was - sinnbildlich gesprochen - über die Grenze des Schulareals hinaus geht, gehört in die Hände anderer Expert*innen: das ist Arbeit der Schulsozialarbeit, Jugendarbeit, Schulpsychologie, von Präventionsstellen und der JuPo.

In aller Deutlichkeit: Prävention & Intervention sind die Arbeit von Experten!

Hier folgend etwas Expertenwissen und Anlaufstellen:

Know How & What ...ist Prävention

Unser Motto: Wer weiss wie und was, kann handeln. Wenn die Präventions- und Interventionsarbeit in die Hände von Expert*innen gehört, was können wir SHP tun? Darauf gibt es keine eindeutige Antwort. Die Grenze ist klar - wie oben dargestellt. Und damit liegt unser Spielraum dort, wo wir im Rahmen unserer Beziehung zu unseren Schülerinnen und Schülern handeln können: im täglichen Miteinander begleiten.

Einige pädagogische Grundsätze:

Cybermobbing

…wenn sich Mobbing in den Cyberspace ausdehnt:

Sexting & Pornos

Das ist ein sehr schwieriges und heikles Thema! Einerseits bekommen wir Lehrpersonen nur sehr wenig davon mit, was auf dem privaten Handy-Bildschirm unserer SuS geschieht. Andererseits ist dieses Thema für Pädagoginnen und Pädagogen schwierig, abhängig von ihrerer Haltung, Wertevorstellungen und Überzeugungen. Man bewegt sich in einen hochsensiblen Bereich, der in jedem Fall nach Expertenwissen verlangt und in Expertenhände gehört:

Cybergrooming

Wenn sich Erwachsene über digitale Medien an Kinder und Jugendliche ran machen, spricht man von Cybergrooming.

Fake News

Spätestens seit D. Trumps Präsidentschaft ist der Begriff “Fake News” allgemein bekannt und wird, wegen der gesellschaftlich steigenden Relevanz, auch für die Schule immer wichtiger. Was sind Fake News? Wie erkennt man Fake-News? Wie geht man mit Fake-News um?

Hier einige Links zum Thema.

Vertiefungsauftrag: Prävention & Intervention

Prävention und Intervention sind Aspekte, die schnell einmal als beachtenswert gelten und im Lehrerzimmer für Diskussionen sorgen können (Stichworte “zu viel gamen”, “Netflix Binge Watching”…).

  • Inwiefern ist hier aus deiner Sicht heilpädagogisches Handeln notwendig oder nicht notwendig? Begründe deine Überlegung.

  • Wie wäre aus deiner Sicht als Heilpädagoge oder als Heilpädagogin sinnvoll zu handeln?

 

In den USA verklagen gerade Eltern, Schulen und Behörden Meta mit der Begründung, dass diese gewusst haben, dass soziale Medien Kinder und Jugendliche süchtig machen. 


Vertiefung III

Eine kurze Geschichte der sozialen Medien

Der Begriff “Soziale Medien” ist eigentlich redundant: “Alle Medien sind insofern sozial, als sie Teil von Kommunikationsakten, Interaktionen und sozialem Handeln sind. Zudem deckt die Bezeichnung eine grosse Vielfalt von Anwendungen ab, die nur schwer auf einen Nenner zu bringen sind” (Schmidt, 2017, S. 4).

Was wir meinen, wenn wir von Sozialen Medien sprechen, sind die digitalen Formen des sozialen Austausches über Plattformen des Internets. Ein wesentlicher Begriff in diesem Zusammenhang ist das Web 2.0, das im wesentlichen die Möglichket der Interaktion der Nutzer untereinander und mit digital erstellten Inhalten.

Für diese Interaktion sind bestimmte technische Voraussetzungen und Eigenschaften notwendig, die internetbasierte Dienste (wie z.B. Facebook, LinkedIn, XING, Instagram, SnapChat, TickTock, Twitch, YouTube, WhatsApp, Telegram, usw., usw.) zur Verfügung stellen. Ionos bietet einen Überblick über die gängigen Sozial Media Plattformen.

Aus heilpädagogischer Sicht ist - wie bereits an vierschiedenen anderen Stellen in diesem Block erwähnt - das Wissen über und im Umgang mit den Sozialen Medien von Bedeutung.

Im Lehrplan 21 ist der Umgang mit Medien klar verortet (der ganze Kompetenzbereich MI 1 Medien und weiter die Bereiche MI.1.1, MI.1.2, MI.1.3 und MI.1.4) und deshalb unbedingt zu berücksichtigen.

Eine pädagogisch Einbettung biete “Jugend und Medien” mit ihrem Beitrag “Social Media: Teil der Community sein” (Leseempfehlung!).

Unbestritten scheint, dass die Sozialen Medien umstritten sind:

Soziale Netzwerke: Fluch oder Segen?

Generation Like - Teenager in Sozialen Netzwerken

Vertiefungsauftrag: Social Media

Die sozialen Medien: Was gilt es aus deiner Sicht besonders zu beachten? Beziehe jeweils mit einem Statement Position.

  • Persönlichkeitsrecht

  • Datenschutz

  • Suchtverhalten

  • Prävention/Intervention

  • echtes vs. virtuelles Leben

Gaming mit Lähmungen

Vor einigen Tagen habe ich auf BBC einen Bericht gelesen, dessen Inhalt mich beeindruckt hat.

Dr. Putrino ist der Leiter des Mount Sinai Rehabilitationszentrums. Er wendet innovative Methoden an, um die Gesundheit seiner Patienten zu verbessern, unter anderem virtual reality und Trainingsmethoden von Spitzensportlern.

Eines Tages traf er Chris Scott, einen ehemaligen Fallschirmspringer, der nach einem Unfall schwere Verletzungen davongetragen hatte uns als Folge davon unterhalb der Schultern gelähmt war. Bei einem gemeinsamen Computerspiel stellte David Putrino mit einer gewissen Verwunderung fest, wie geschickt Chris Schott mithilfe eines Quadsticks (mundgesteuerter Controller) seine Figur bewegte.

Gemeinsam gründeten sie ein eSport-Team names Quad Gods, für deren Mitglieder je nach körperlicher Einschränkung individuelle Wege der Steuerung der Games und damit auch der Teilhabe gefunden wurden. Und gemeinsam konnten sie online Erfolge erzielen.

Die Quad Gods nehmen an internationalen Gaming-Turnieren teil und sind in der Community anerkannte eSportler. Dass das Gegenüber manchmal gar nicht weiss, dass er oder sie gerade mittels Mundcontroller geschlagen wurde, hat für Blake Hunt von den Quad Gods etwas Befreiendes.

Doch Gamen ist längst nicht mehr nur ein Hobby. Immer mehr hält es auch Einzug in der Schule. Das Stichwort hier ist "Serious Games". Falls ich das interessiert, kannst du hier weiterlesen. 

 

Gaming 3

Wenn dich das Thema interessiert, kannst du dich hier auf unserem Padlet weiter kundig machen. 


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